Tassilo Overlay

2023 BM WA720Von Freitag bis Sonntag war es wieder soweit, die Bayrische Meisterschaft WA 720 stand auf dem Programm und wie immer in den letzten Jahren wurde sie auf der schönen Olympia-Schießanlage in Hochbrück durchgeführt.

Insgesamt haben sich in diesem Jahr sieben Tassilos – und damit deutlich weniger als in den Vorjahren – für die Bayrische qualifiziert. Die Gründe hierfür waren vielfältig, wir setzten aber schon heute alles daran, diesen Umstand im nächsten Jahr wieder zu ändern.

Jetzt aber zum Wettkampf: Am Freitag Mittag machte ich (Dirk), als einziger Tassilo an diesem Tag, den Anfang und stand mit weiteren 70 Schützen in der Masterklasse an der Schießlinie. Insgesamt waren allein am Freitag beeindruckende 216 Schützinnen und Schützen auf 54 Scheiben in den unterschiedlichsten Klassen am Start.

Zu meiner Unterstützung hatte ich meine wundervolle Frau Vroni als Coachin und Späherin dabei. Na dann los, Bogen aufbauen, Startnummer holen, Spektive aufbauen und langsam am Platz ankommen. Nach der Begrüßung dann der Start der Probepfeile. Hey, das fühlt sich heute ganz ok an und in der letzten Einschießpasse kam auch von der Coachin nach dem Blick durch das Spektiv ein zufriedenes Nicken. Auf in den Wettkampf! Nach den ersten beiden Passen höre ich von hinten aus der Coachingzone ein mir wohlbekanntes Lachen. Offensichtlich machen mein Bogenarm und meine Zughand lustige Bewegungen, aber: Wer trifft hat recht *lach*!
Leider will es in der Folge dann nicht mehr ganz so gut klappen wie zum Start, aber der erste Durchgang endet trotzdem mit einem für mich passablen Ergebnis. Pause und kurz durchschnaufen. Zum Start des zweiten Durchgangs zeigen die Wetterapps nichts Gutes an. Der Himmel verdunkelt sich zusehendes. In der vierten Passe wurden die Lichtverhältnisse plötzlich so komisch, dass die Auflagen nur noch schwer zu erkennen waren und zum Start der fünften Passe kam der REGEN! Nach den ersten beiden Schritten vom Vordach zu meinem Bogen war ich bereits komplett nass. An der Schießlinie Visier weit nach unten, schießen und umdrehen zu Vroni „Siehst Du wo der Pfeil ist?“ und als Antwort ein „Nein, auch durch das Spektiv ist nichts mehr zu erkennen!“. Ok, dann einfach raus mit den anderen fünf Pfeilen. Danach wäre eigentlich die Wertung dran gewesen, aber die Wettkampfleitung unterbricht das Turnier, da mittlerweile auch Blitz und Donner recht nah sind. Nach dreißig langen Minuten der Unterbrechung und einem ordentlichen Temperatursturz, geht es fast ohne Regen in die letzte Passe. Applaus, geschafft!

Ich schieße ja wirklich gerne bei Regen, bin aber nach der BM um eine Erfahrung reicher, denn jetzt weiß ich auch, wie es ist bei STARKREGEN (!) zu schießen und muss sagen, dass auch das ganz lustig sein kann.

Am Ende steht für mich der 35. Rang zu Buche und ich gestehe mir ein, dass es vielleicht doch gut gewesen wäre, wenn ich die Zeit gehabt hätte vorher noch zwei oder drei mal zu trainieren (ja, dass kommt tatsächlich von mir!), aber schlussendlich war es ein toller Wettkampf mit tollen Schützen auf meiner Scheibe und ich hatte Spaß. Ich werde alles daran setzten nächstes Jahr wieder dabei zu sein!!! Ach und die schwarze Scheibennadel, die ich bisher noch nicht erreicht hatte, ist dann am Ende auch noch rausgesprungen.

Am Samstag waren dann bei bestem Wetter und ohne Regenvorhersage Marci, Lena, Sarah, Lisa und Vroni dran. Eigentlich wäre auch Chrissi dabei gewesen, sie schoss aber zeitgleich mit dem Bayernkader einen Vergleichswettkampf und war somit nicht vor Ort.

Vroni (the Day before):

Freitag war es so entspannt. Zu allererst die Uhrzeit, sensationell! Um 11 Uhr in Garching sein bedeutet ausschlafen. Dann auch noch selber mal nicht schießen müssen. Wie entspannt sowas doch ist. Aber natürlich packt es einen und man fiebert mit. Super Leistung mein toller Mann!

Samstag dann alles wie gewohnt, nix mit nochmal im Bett rumdrehen. Also raus und ab nach Olympia. Mit einem Profi auf der Scheibe...muss man davor zittern oder ist doch alles easy?! Bevor es losgeht alte Bekannte begrüßen und hier und da ein paar Worte wechseln. Oft sieht man sich nur auf der Bayrischen.

Bogen aufbauen, Lage checken und schon mal keine Schlacht an der Schießlinie um meinen Stativ-Stellplatz (waren erstaunlich wenige – sind so viele junge nachgerutscht die auf 70 Meter noch keins brauchen?). Eine sehr nette Scheibe 24 und auch Elisa Tartler ist ein ganz normaler Mensch. Probepassen super, wenn es so bleibt wäre ich froh! Doch kaum gilt es, macht der Kopf schon wieder dicht und ich kann keinen Ablauf des Schusses mehr fühlen, der doch vorher ganz gut war. Also durchbeißen, Druck nach vorne und im Anker dranbleiben. Nach der Pause mit dem Motto: Ich möchte einfach nur so weitermachen – an die Linie – und PENG – einmal „M“, einmal eine 1 und mit vier Pfeilen noch irgendwie insgesamt eine 29 rausgelassen...ich könnt mich ja sowas von ärgern - tue ich natürlich auch!

Ein paar Worte von Andi B. und schon tönt das Signal und ich muss wieder antreten. Also runterschlucken und die Wut Richtung Scheibe packen. Spektiv ist mir egal, Hauptsache der Pfeil geht grade nach vorne. Ein Lachen und „Na also, geht doch“ von hinten. Vorne an der Scheibe beim Werten Unglaube 10 / 10 / 10 / 8 / 8 / 5. War natürlich nicht wiederholbar. Aber immerhin habe ich mich danach etwas gefangen und habe auf Rang 15 von 31 abgeschlossen. Es heißt also: weiter trainieren und nächstes Jahr wieder dabei sein. Fazit: Die Familie Suppenpointer kann Mittelfeld.

Auf zur Jugend: Für unsere Jugendlichen sind Otti und Wolfi als Coaches am Start. Der Wettkampf beginnt bei unseren vier Jugendlichen sehr unterschiedlich und in der Pause war von „Zufriedenen“ über „OK“ bis hin zu „nicht so toll“ alles an Kommentaren dabei. Der zweite Durchgang war dann teilweise von Wind geprägt, allerdings nicht so heftig wie man ihn von Hochbrück eigentlich kennt, und die Ergebnisse der Passen wechselten sich von sehr gut bis durchwachsen ab. Am Ende stand für Lisa bei den Recurve Juniorinnen der 8. Platz und bei der Jugend weiblich die Plätze 6 (Lena), 8 (Sarah) und 11 (Marci). Und es schien so als wenn mit Lena und Sarah – die Ringgleich mit Rang 9 war, aber mehr Zehner hatte - zwei Schützinnen im Viertelfinale standen. Doch weit gefehlt, denn dann schlug das Regelwerk zu in dem folgendes zu lesen ist: "Geht es um den letzten Qualifikationsplatz für die Finalrunde, so müssen alle ergebnisgleichen Schützen:innen (ungeachtet der 10er und 9er) um diesen Platz stechen."

AHA! Wieder was gelernt, Sarah muss ins Stechen, bei dem genau ein (!) Pfeil geschossen wird und derjenige, der näher an der Mitte ist, erreicht das Viertelfinale. Was eine Spannung! Beide Schützinnen schießen eine acht, nur leider ist der Pfeil von Sarah cirka drei Zentimeter weiter von der Mitte entfernt alt der ihrer Konkurrentin. Schade, kein Finale für sie.

Aber um die Erfahrung reicher, wie es ist, einen Stechpfeil schießen zu müssen und vor den Augen aller an der Schießlinie zu stehen. Nächstes Jahr dann Achtelfinale Sarah!

Und hier noch ein O-Ton von Lena: Obwohl ich von vielen Seiten hörte, dass es nicht so gut wie erwartet lief - vielleicht lag es am fehlenden Tassifanten (ich gebe zu, das ist meine Schuld) - war auch dieser Wettkampf eine schöne Zeit mit Vereinskollegen. Auch das Finale - mein Erstes (!) - war eine coole Erfahrung, trotz dem Rausfliegen im Viertelfinale. Und letztendlich gibt es immer eine nächste BM, auf die man sich freuen und vorbereiten kann!

Und das Beste zum Schluss: Mit der Mannschaft haben Lena, Sarah und Marci die Silbermedaille errungen. Sehr starke Mannschaftleistung ihr drei und Glückwunsch! Ganz toll gemacht!

Damit endet der längere Bericht zur BM. Aufgrund der erzielten Ergebnisse wird eine Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft sicherlich schwer, aber wir warten mal gespannt auf die Zulassungsringzahlen. Wir werden auf den nächsten Meisterschaften auf alle Fälle wieder angreifen!

Zeitgleich 340 Kilometer weiter (Chrissie): Während sich Dirk am Freitag durch jegliche Wetterlagen schoss, saß ich mit 7 anderen Schützen des Bayernkaders Bogen und den bayerischen Gewehr- und Pistolenschützen im Bus Richtung Suhl, wo der Jugendverbandsrunden-Endkampf stattfand.
Hauptbeschäftigung im Bus? Bogenfax und die eigenen Vereinskollegen verfolgen!

Nach 5 Stunden durch Urlaubs- und Feierabendverkehr waren wir in Suhl - jetzt hieß es Bus ausladen, Anlage erkunden und noch ein paar Trainingspfeile schießen. Um acht ging es dann endlich Richtung Hotel und was soll man sagen...City Hotel Suhl, große Zimmer, Schwimmbad und Restaurant mit Rooftop Bar im 16. Stock mit Blick über ganz Suhl. Der BSSB hat Geschmack!

Samstagmorgen ging es um kurz nach neun vom Hotel aus mit dem Bus wieder zurück zum Schießsportzentrum. Nach dem üblichen Hallo mit den anderen Landesverbänden und kurzen Austausch der Landestrainer bezüglich des Ablaufs, ging es los mit den Probepfeilen und schließlich auch mit der Qualifikation. Ziel für den 1. Durchgang? Kraftvoll schießen! Was kam raus? Kraftintensives schießen, Wettkampf-Schisser, langes Halten, zögern und viel zu viel denken. Blöder Kopf...

Der 2. Durchgang startete mit einem Treffer in die Metall Verankerung der Scheibe... natürlich nur wegen dem Wind, der zum Ende der Pause aufkam... Egal, weiter machen, der restliche 2. Durchgang lief zumindest technisch besser, aber für die ersten acht hat es leider nicht gereicht und somit nicht fürs Finalschießen am Sonntag. Ist aber in Ordnung! Mit der bayrischen Mannschaft (was an der JVR das Wichtigste ist) hat es noch für Silber gereicht, knapp hinter Württemberg und vor Thüringen.

Der Sonntag gestaltete sich für mich dann entspannt, nachdem wir beim Frühstück kurz unser Geburtstagskind Regina (BSG Raubling) mit Kuchen, Kerzen und einem Ständchen gefeiert hatten, ging es ab zum Bogenplatz. Fünf bayerische Bogenschützen starteten in die erste Finalrunde, drei schafften es ins Halbfinale und dann hieß es anfeuern! Es gab ein bayrisches Goldfinale in der Jugendklasse zwischen den Vereinskameraden Regina und Kilian, Johannes durfte in der Juniorenklasse um Bronze schießen. Auch wenn pünktlich zum Finalschießen ein total ekliger Wind über den Platz fegte, legten unsere Schützen starke Schüsse hin und somit ging Bronze in der Juniorenklasse nach Bayern und Regina durfte sich als Geburtstagsgeschenk über Gold in der Jugendklasse freuen, Kilian über Silber!

Nun hieß es noch unsere - wie wir sie immer liebevoll nennen - Knallschützen in ihren letzten Finals anzufeuern, dann Siegerehrung, noch ein schnelles Mittagessen und schließlich ging es Sonntag nachmittags wieder zurück nach Hochbrück. Alles in allem war es wieder ein tolles Wochenende mit der Bayerischen Schützenjugend und wir sind gespannt auf nächstes Jahr, wenn die JVR wieder in Hochbrück stattfinden wird und es somit hoffentlich keine Terminüberschneidung mit der BM gibt.

(DS / VK / LW / CR – 24.07.23 – Ergebnisse Fotogalerie)

 

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