Liebe Leserinnen und Leser der leichten Unterhaltung, von der Muse verlassen habe ich trotzdem versucht, ein paar unterhaltsame Zeilen zu schreiben.
Vom 08.03 bis 10.03. fand dieses Jahr die DM im Glaspalast in Sindelfingen statt. Im Vorfeld brachte Dirks verunglückter Arbeitseinsatz unsere Planung etwas durcheinander. Eigentlich war die Anreise am Freitag geplant, um ausgeschlafen und relaxt Samstagmittag zu starten, doch zu dieser Zeit befand sich mein toller Mann noch im Krankenhaus. Otti erklärte sich netterweise bereit, mich zu begleiten. Also Samstag früh mit genügend Zeitpuffer im Gepäck rauf auf die Autobahn – weil man ja nie weiß – aber alles easy, kein Problem mit Stau etc.
Am Glaspalast angekommen habe ich gleich mal 2 Cent gefunden und dachte, es sei ein gutes Omen. Erst im Nachhinein habe ich mich an die Bezirksliga erinnert, da hatte ich auch 2 Cent gefunden...
In der heiligen Halle gleich ein paar bekannte Gesichter getroffen. Jana, meine Gegnerin auf der BM um Bronze war freitags angereist und voll im Stau gestanden, da hatten wir ja Glück. Nach kurzem Rundgang über die Verkaufsstände und einer körperlichen Stärkung bekam ich einen Shoppingzwang per Telefon: Ich soll mir doch so ein babyblaues DM T-Shirt kaufen, auch wenn es nicht meine Farbe ist. Dirk würde bezahlen (ich warte immer noch auf das Geld), aber ja, er hat ja recht: auch wenn es nur im Schrank liegt ist es doch eine tolle Erinnerung.
Bogenaufbau, Scheibe checken, alles wie immer. Moment, warum steht auf B den so ein Stehhocker?! Nach einem kurzen Blick in die Runde war klar, dass der Hocker zu einer jungen Frau mit Unterschenkelprothese gehört. Wow - krass, wie lebenslustig und quirlig Flora ist. Und seit sie im Frühjahr 2023 die Prothese hat, ist sie auch wieder mobil! Spannend war auch, dass sie grade aus Afrika von einem 70 Meter Para-Event – schwupp – auf die DM Halle anreiste, ohne vorher nochmal 18 Meter geschossen zu haben. Aber den Profis reichen ja leicht vier Einschiesspassen. Lach.
Die Aufregung vor dem Start des Turniers hielt sich wirklich in Grenzen. Ab Mitte des ersten Durchgangs wurde das „verkopft“-sein immer mehr und die Zweifel an meiner eigenen Leistung wollten auch nicht schweigen. Im zweiten Durchgang dann die Frage ob ich meinen Schuss weiter falsch machen soll (wusste aber nicht was ich ändern sollte), oder weiter dranbleiben in der Hoffnung, dass es nicht noch schlechter wird. Schön zu sehen wie Flora nach jeder Passe ihre Pfeile aus dem Gold zieht und strahlt – ich kann das doch auch! Also weiter versuchen wieder den richtigen Schuss zu fühlen. Bei meinen letzten drei Pfeilen hatte ich meinen Schuss wieder und konnte dann zumindest mit der Erkenntnis, dass man nie auslernt und dem 20. Platz in meiner Klasse die Heimreise antreten.
Kleine Kuriositäten am Rande: Im zweiten Durchgang meinte Flora nach einer 9 – 9 – 9, dass sie in Afrika gelernt hätte, dass sie damit eine „deutsche Passe“ geschossen hat. Hä? Wieso? Nine, Nine Nine? Achso: Nein, Nein, Nein – lustig die Afrikaner...
Gegen Ende des Turniers und mitten in einer laufendes Passe gab es noch ein lautes Hupen von der Ampel und somit das Signal zum Stopp! Hä? Zum Glück war ich nicht dran, aber Zeit war doch noch genug, oder?! Einige verdutze Blicke von der Schießlinie. Was ist los? Menschliches Versagen? Ist die Ampelaufsicht eingeschlafen? Nein! Todesmutig hinter den Scheiben und zum Glück auch hinter dem Fangnetz waren Feuerwehrleute zu erkennen. Die Jungs hatten keine Eile und dann kam auch schon die Durchsage, dass kein Grund zur Panik bestünde und man alles kontrollieren würde. Das Bogenvolk hat eh die Ruhe weg. Nach 10 Minuten und Entwarnung konnte dann der letzte Pfeil für AB in dieser Passe geschossen werden. Meine Vermutung für den Einsatz liegt bei zu vielen frisch gebackenen Waffeln durch die Veranstalter, denn als ich meinen Frust mit so einer Leckerei bekämpfen wollte, war bereits alles ausverkauft! Also haben wir auf dem Rückweg Ottis Auto mit Honigkeksen vollgebröselt.
Danke an alle Ausrichter, Helfer, Organisatoren, mitgereiste Trainer plus Fans und Familie (Anita, Wolfi und Otti), die dieses tolle Ereignis mitgestaltet haben und durch die diese tolle Location mit Leben gefüllt wurde. Ganz besonderer Dank an die Feuerwehrleute, gut das es Euch gibt!
(VK – 24.03.24 – Ergebnisse)