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Wir schreiben den 06.01. im Jahre des Herrn 2018, es ist 18 Uhr und in unserer Bogenhalle befinden sich 18 Leute...was ist denn los? Heute ist doch Feiertag? Richtig, heute ist Feiertag, aber heute steigt auch DAS Event des Jahres bei den Tassilo-Bogenschützen:

Unser traditionelles Neujahrs-Schießen, wie immer mit sehr viel Mühe und Liebe zum Detail von Marion und Tom ausgerichtet und von uns allen mit viel Spannung und Freude erwartet. Was haben die Beiden sich wohl dieses Jahr wieder für ein sensationelles Schießspiel einfallen lassen? Bevor wir dies sehen dürfen dauert es aber noch ein wenig. Was man aber an dieser Stelle schon verraten kann ist, dass es ein denkwürdiger Abend mit einigen Überraschungen wurde! Aber dazu gleich mehr.

Gestartet wird immer mit dem Wichteln. Jeder bringt ein Geschenk mit und erhält damit einen Startplatz an der Schießlinie. An der Scheibe hängen – je nach „vermeintlichem“ Leistungsniveau des Schützen – verschieden große Holzplättchen an denen ein Sack mit einem Stein befestigt ist. Dieses gilt es abzuschießen und so erhält man die Nummer seines Wichtelgeschenkes, zumindest in der Theorie. Da Tom aber auch in diesem Jahr keine Mühen gescheut hat und es ihm offensichtlich gelungen ist, aus noch kleineren Bonsai-Bäumchen als im letzten Jahr Plättchen zu schneiden, haben die ersten Treffer auf sich warten lassen. In der 3. Runde war es dann so weit, das erste Holz wurde getroffen, großer Applaus. Da es beim Rest noch nicht ganz so lief, musste etwas geschehen, heute ist doch Heilig-Dreikönig was liegt da näher als etwas Beistand und – schwupp – auf einmal standen die Sternsinger in unserer Bogenhalle (das erste Novum des Abends) und haben für uns ein Ständchen zum Besten gegeben – und ab jetzt lief es dann und die Säckchen purzelten von der Scheibe. Na also, geht doch...

Nachdem alle ihr Holz getroffen und ihre Wichtelgeschenke in Empfang genommen hatten, wurden wir von Marion freundlich aber bestimmt ins Stüberl gebeten, die Halle ist jetzt tabu, nun wird von den Beiden das Schießspiel aufgebaut. Im Stüberl dann Geschenke aufpacken, bestaunen, belachen, mitgebrachte Speisen vertilgen und untereinander quatschen, die Zeit vertreiben und gespannt darauf warten, dass Marion und Tom uns wieder in die Halle rufen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit war es dann soweit: 16 Schützen betreten die dunkle Halle, Marion und Tom schalten das Licht ein und wir sehen das Schießspiel für dieses Jahr: „Billard“! Marion und Tom erklären uns, was zu tun ist: Vor jeder Scheibe „stehen“ 5 Billardkugeln die – je nach Leistungsniveau des Schützen – unterschiedliche Größe haben und die es abzuschießen gilt. Wir alle schauten recht ungläubig und Tom hat uns dann dazu ermuntert, dass wir uns das Ganze doch mal aus der Nähe ansehen sollten...während man die Billardkugeln der Blankschützen und Anfänger von der Schießlinie sehr gut erkennen konnte soll es einzelne Recurve-Schützen gegeben haben, die nicht mal erkannt haben, dass sich vor der Scheibe Ziele befanden.

2018 Neujahrsschiessen

Die ersten beiden Runden dienen normalerweise dazu die Teilnehmer für das anschließende Finalschießen zu ermitteln, da aber diesmal genau 16 Schützen anwesend waren, hatte jeder einen Platz im Achtelfinale sicher. In diesem ersten beiden Runden landeten unsere Anfänger und die „Blankis“ tolle Trefferausbeuten und uns Recurve-Schützen wurde eines klar: Wenn man in diesem Jahr gewinnen möchte, dann gilt es aufs µ (Mü) genau zu schießen...das ist eine echte Herausforderung, aber hey: auf geht’s!

Im Achteilfinale sind dann schon die ersten „Favoriten“ gescheitert und dieses „Favoritensterben“ sollte sich weiter fortsetzen. Im Viertelfinale gab es in zwei Partien einen sogenannten „Shoot-off“ (dies wurde sogar auf extra dafür angefertigte schwarze Kugeln geschossen, Wahnsinn), da nach dem regulären Durchgang alle Schützen die gleiche Anzahl an Billardkugeln „eingelocht“ hatten. Ernst gegen Andi und Gaby gegen Dirk! Nachdem das Match zwischen Ernst und Andy nach 4 Pfeilen beendet war kam es im Shoot-off zwischen Gaby und Dirk zu einer regelrechten Schlacht. Es wurde immer abwechselnd geschossen, aber keine Kugel wollte fallen. In der Halle war es mucksmäuschenstill, teilweise wurde aufgrund der Spannung von dem ein oder anderen sogar das Atmen eingestellt. Der 19. Pfeil: Gaby trifft, Dirk muss mit seinem Pfeil treffen: Schuss, die Kugel bewegt sich zwar, fällt aber nicht und damit die Entscheidung: Gaby ist weiter! Damit erleben wir alle das nächste Novum, nämlich ein reines Blankbogen-Halbfinale mit Kai, Hermine, Gaby und Ernst. Das gab es noch nie in der langen Tradition des Neujahrs-Schießens! Im Finale setzte sich dann Ernst souverän gegen Hermine durch und holte sich den diesjährigen Meistertitel und eine tolle (ebenfalls eigens für dieses Event angefertigte) Trophäe. Glückwunsch Ernst, starke Leistung! Offensichtlich wird Training tatsächlich total überbewertet.

An dieser Stelle zu erwähnen sind unsere Beiden „Neujahr-Schießen-Neulinge“ Peter Durner und Manfred Grunau – toll, dass auch immer wieder neue Teilnehmer bei diesem denkwürdigen Event zu sehen sind. Insbesondere Manfred ist offensichtlich endlich zu der Einsicht gekommen, dass so ein Kompost-Bogen einfach nix ist und trat mit einem TOP abgestimmten Pfeile-Bogen-Schütze-Set an die Linie, Respekt!

Nach der Siegerehrung gab es lange anhaltenden Applaus für das Organisations-Duo Marion und Tom für diesen – wieder einmal – denkwürdigen und mit so viel Mühe und Liebe zum Detail gestalteten Abend und man sah überall glückliche und freudige Gesichter.

Vielen Dank Marion, vielen Dank Tom!

Wir hoffen, dass ihr noch viele Jahre Spaß an der Durchführung habt und sind schon heute gespannt wie der berühmte Flitzebogen auf das nächste Jahr!

P.S.: Der Ein oder Andere hat direkt nach dem Event darüber nachgedacht, auf Blankbogen umzusteigen und sich auch die Frage gestellt, was all das teure Geraffel am Bogen für einen Sinn hat...und Gerüchten zu Folge sind gestern Abend nach dem Event bereits erste Shibuya-Visiere und komplette Stabi-Sets bei Ebay eingestellt worden, dies kann allerdings noch nicht bestätigt werden...

(DS, 06.01.2018)

 

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