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3D-Frauenwald-1Am 04.10.2014 nahmen Monika und ich an unserem ersten 3D-Turnier teil. Die Landsberger Bogenschützen veranstalteten ihren ersten Event im Frauenwald – eine klassische 3-Pfeil-Runde mit insgesamt 32 Tieren. Das Wetter konnte für ein solches Turnier nicht besser sein. Bewölkt, nicht zu warm und keine Chance auf Regen. Die ganze Atmosphäre ist viel lockerer als bei einem Fita-Turnier. Der Großteil der Teilnehmer schießt instinktiv ohne Visier und der Spaß am Bogensport steht eindeutig im Vordergrund. Tolle Bögen waren zu bewundern, echte Handwerkskunst mit ebenso liebevoll gefertigten Pfeilen.

In meiner Klasse (Compound/m = Freestyle Unlimited) waren gerade mal elf von 120 Schützen am Start. Vieles ist ungewohnt wie z. B. die Gruppeneinteilung. Es steht ein Flip-Chart mit 32 Quadraten am Einschießplatz. Dort trägt man sich ein und so ergibt sich erst vor Ort die Scheibeneinteilung. Wie beim Feldbogenschießen werden die einzelnen Gruppen von einem Helfer zu ihren Zielen gebracht und alle Stationen fangen zur gleichen Zeit mit dem Turnier an. Monika und ich starteten auf Scheibe 25 und auf dem Weg dorthin sah ich einen Schützen, der eine kleine Axt am Gürtel trug. Ich wunderte mich noch, fand ein Beil schon ein wenig übertrieben, korrigierte 20 Ziele später aber meine Meinung – doch dazu später mehr.

Das Turnier fing super an, acht Ziele in Folge schoss ich bereits den ersten Pfeil ins Kill (das Gold für 3D-Schützen), träumte schon von einer Bestleistung. Doch ich hatte meine Rechnung ohne Silvia gemacht, die den Parcour eigens für das Turnier neu gesteckt bzw. hatte umbauen lassen. Silvia ist eine international erfahrene Compoundschützin und ca. ab dem für uns zehnten Ziel gingen die Herausforderungen so richtig los. Zu Otti hatte ich vor dem Wettbewerb noch gesagt, ich würde mit dem Compound das Tier nie verfehlen – Pustekuchen! Die Ziele standen teilweise so verflixt schwierig im Dunkeln, dass wir die Entfernung auch hätten auswürfeln können. Beim Feldbogenschießen kann ich „messen“ aber bei einem 3D-Tier ist das nicht möglich. So kämpften wir uns durch den Parcour mit Fernschüssen von bis zu 75 Metern(!), abwechslungsreich kombiniert mit kurzen Abschüssen auf sehr kleine Ziele, z. B. eine Taube auf ca. 6 Meter.

3D-Frauenwald-2Bei einem kleinen Krokodil verschätzte ich mich mit meinen ersten beiden Pfeilen und traf unglücklicherweise einen nassen Pfahl. Die Spitzen hatten sich so tief vergraben, dass ein sofortiges rausziehen unmöglich war. So trug Monika 3D-Frauenwald-3– die leider mit einem Materialdefekt abbrechen musste – den Pfahl tapfer (siehe Foto) ins Ziel, wo ich mit einem geliehenen Bundeswehrmesser die Pfeile rausfräste. Zu diesem Zeitpunkt revidierte ich endgültig meine Meinung über kleine Äxte am Köcher.

Der letzte Abschuss an Station 24 trieb noch einmal meinen Adrenalinspiegel hoch. Die „Sau“ war zwar ziemlich groß aber ebenso weit weg. Mit einem Recurve würde ich das gar nicht erst versuchen aber mit meinem Compound sollte das kein Problem sein – so dachte ich zumindest. Ich stellte frohen Mutes meine 60 Pfund auf 70 Meter ein und wazamba – volle Kanne drüber. Zum Ziel waren es ca. 20 Meter Höhenunterschied und so verschätzte ich mich tatsächlich mit allen drei Pfeilen. Ich schoss außerhalb der Wertung weiter, da ich unbedingt wissen wollte, wie weit das Tier denn nun entfernt war. Schließlich traf ich das Kill mit 58 Metern und nach dem Abstieg fand ich einen akzeptablen Weg, meinem Zorn über drei platte Pfeilspitzen Ausdruck zu verleihen (siehe Foto).

Insgesamt war es ein supertolles und anspruchsvolles Turnier. Die Landsberger machten das zum ersten Mal aber die Orga war super und wir freuen uns schon auf das nächste Jahr, denn da sind wir garantiert wieder mit dabei! Dann aber mit robustem Messer, Schraubspitzen und einem kürzeren Stabi :-)))

Ergebnisse

(CZ / 05.10.2014)

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