Bayerische Meisterschaft 2022 WA720 - Vom Winde verweht
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So oder so ähnlich kann man den einen oder anderen Pfeil vom Wochenende der bayrischen Meisterschaft ganz gut bezeichnen, aber der Reihe nach:
Der Freitag war traditionell den älteren Semestern und den Blankbogenschützen vorbehalten. Für die Tassilos standen Alexander, Robert und Wolfi (Master Recurve), Peter Dauenhauer (Senioren Recurve) und Michi Lakosche (Damen Blankbogen) an der Schießlinie. Wirklich beeindruckend waren die 57 aufgestellten Scheiben (der EM sei Dank), die in diesem Jahr für ein sehr großes Starterfeld gesorgt haben. Das Wetter war für Hochbrücker Verhältnisse wirklich gut, zwar windig, auch wechselnd, aber ohne große Böen. Im zweiten Durchgang hat es ein wenig getröpfelt, was aber nicht sehr gestört hat.
Obwohl man die Schuld am Freitag also nicht auf das Wetter, den Platz oder die Organisation schieben kann (war alles prima), war am Ende keiner der Tassilos mit seinem Ergebnis richtig zufrieden. Na, dann war das Problem wohl mal wieder hinter dem Bogen… Macht nichts, beim nächsten Mal klappt es dann wieder besser.
Trotz der relativ langen Gesichter hat es dann bei der Master Mannschaft hauchdünn (mit einem Ring) zum 3. Platz und damit zur Bronzemedaille gereicht. Ein versöhnlicher Ausgang. An dieser Stelle Gratulation an Alexander, Robert und Wolfi.
Samstag war dann die Jugend an der Reihe. Nachdem Chrissi für den Bayernkader beim Jugendverbandsrunden-Endkampf in Hannover an der Schießlinie stand, waren in der Jugendklasse Marci, Lisa und Sarah am Start. Bei den Juniorinnen stand Isa an der Schießlinie.
Der Start lief - auch aber nicht nur - aufgrund der stark wechselnden Windverhältnisse (typisch für die Olympia-Schießanlage in Hochbrück), durchwachsen. Es wurde noch nie so viel an den Visieren gedreht wie an diesem Samstag. Zwei Striche nach oben, drei nach rechts, ein Strich wieder runter, doch wieder ein Stück nach links und dann das Ganze wieder zurück. Wenn alles nichts half, wurde außerhalb des Golds angehalten – und dann flog der Pfeil da hin, wo man angehalten hat. Hä?
Am Ende des ersten Durchgangs waren alle Vier mit ihren Leistungen ebenfalls nicht ganz zufrieden und teilweise sogar deutlich unter den eigenen Möglichkeiten. Dranbleiben! Zum Start des zweiten Durchgangs darf natürlich das obligatorische „Körperspannung, Druck nach vorne, Durchziehen“ der Trainer:innen nicht fehlen, wobei dieser Satz fast schon zu einer Art Mantra an diesem Tag wurde.
Gute Passen wechselten sich immer wieder mit „vom Winde verwehten“ Pfeilen und verzweifelten Blicken ab. Ehe man es sich versah, war der Wettkampf auch schon zu Ende und unsere Schützinnen konnten ihre Enttäuschung nicht ganz verbergen. Es hilft nichts, da muss jede/r Bogenschütze:in mal durch, dass man einen mehr oder minder gebrauchten Tag erwischt.
Aber Moment, da war doch noch was, richtig: Finalschießen! Das wird im Satzverfahren und mit 3 Pfeilen je Passe geschossen. Und als wir Sarah mitgeteilt hatten, dass sie es in die Finalrunde geschafft hat, ernteten wir ungläubige Blicke und hatten kurz die Befürchtung, dass ihr Puls ins Unermessliche steigt.
Jetzt nochmal Konzentration hochfahren, Probepfeile absolvieren und auf geht’s. 18:24, 22:23, 21:22. Man war das jeweils knapp, aber am Ende musste sich Sarah ihrer Gegnerin geschlagen geben. Sie war aber wieder um eine Erfahrung reicher. Finalschießen ist eine echt coole Sache und macht Spaß. Gerne wieder! Und so schlecht wie sich unsere Schützinnen fühlten war es am Ende dann doch nicht.
Isa hat sich den 4. Rang bei den Recurve Juniorinnen gesichert und die Mannschaft um Marci, Lisa und Sarah konnte sich den 2. Platz erkämpfen. Klasse!
Schlusslichter in der Startreihenfolge war am Sonntag schließlich die Compound-Fraktion, in der die Tassilos auch in diesem Jahr durch Christian (Compound Master) vertreten wurden.
(WA/DS – 30.07.2022 – Ergebnisse)
Ein heißer Tag im Spargelland
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Wer sich spät meldet, muss schmerzhaft früh aufstehen! So erging es den beiden kurzentschlossenen Sherif und Peter, die sich erst zwei Tage vor dem 5. Schrobenhausener Spargellandturnier um einen Startplatz bemühten. Nach einer kurzen Kommunikation mit Phillip vom BSC Schrobenhausen gab es nicht nur einen Startplatz am Vormittag, er organsierte obendrein sogar noch eine Englisch sprechende Scheibenpartnerin (vielen Dank Rebecca!!!) für Sherif , der eben erst von Kairo nach Aschheim zog.
Das Wetter am Morgen hätte schöner nicht sein können, auch wenn sich die spätere Superhitze schon am Vormittag bemerkbar machte. Und so ging die Vormittagsgruppe in bester Laune bereits um 8:30 Uhr an den Start. Für Peter lief es durchwachsen, dennoch ist endlich eine leicht ansteigende Form bemerkbar. Sherif, der bereits World Cup Erfahrung hat und immer noch amtierender Afrika-Meister ist, konnte trotz einer einjährigen Schießpause wieder an seine Vor-Corona Leistungen anschließen und legte mit 632 Ringen die Hürde für die Nachmittags Gruppe unerreichbar hoch.
Nach einem kurzen Abklatschen mit zwei sichtlich durchwärmten Vormittagsschützen traten die Langschläfer an, vertreten durch Christian, Manfred & Bine - was zugleich bedeutet, dass an diesem Nachmittag vermutlich erstmals in der Vereinsgeschichte doppelt so viele Compound- wie Recurve-Tassilos an der Schießlinie standen!
In Anbetracht der Hitze wurde das Programm zügig durchgezogen und bald ächzte auch die zweite Gruppe bei inzwischen molligen 34°.
Ein ganz besonderes Dankeschön geht an an dieser Stelle an die Küchenfeen für die perfekt fingerfood-gerechten Wassermelonenstücke, die immer wieder zur Erfrischung gereicht wurden – da kam direkt Strandfeeling auf!
Das Schützenglück war - wie so oft - ungleichmäßig verteilt, aber am Ende des Tages konnten Bine & Christian je den 2. Platz, Sherif sogar einen souveränen Sieg einstreichen – drei Stockerlplätze bei 5 Startern, das ist so schlecht nicht!
Vielen Dank an die Schrobenhausener für die gute Organisation und Durchführung, wir sind nächstes Jahr gerne wieder dabei!
(SG/PK – 26.07.2022 - Ergebnisse)
Young Arrows unterwegs auf dem 3D-Parcours
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Nachdem wir es schon länger geplant hatten, aber immer irgendetwas dazwischen kam, war es am Samstag endlich soweit: der größte Teil der Young Arrows machte sich in Begleitung von Vroni, Sabine und Dirk auf den Weg nach Taufkirchen/Vils, um dort bei bestem Wetter den Bogenparcours der BJ-Ranch zu begehen.
Bogen aufbauen, aufwärmen und - auf dem Parcours der BJ-Ranch normalerweise immer ganz besonders wichtig - alle in eine Wolke Autan hüllen. Danach ins Parcoursbuch eintragen, bezahlen und nix wie ab zum Einschießplatz. Nachdem dort alle ein paar Pfeile auf die verschiedenen Ziele hatten fliegen lassen und sich auf das „Wald-Feeling“ eingestellt hatten, ging es auch schon los. Die ersten Ziele wurden anvisiert und es wurden von Jedem/Jeder echt gute Treffer erzielt, auch auf die anspruchsvolleren Ziele (laufende Keiler, hängende Fische, klitzekleine Frösche).
Nach etwas mehr als der Hälfte des Parcours kommt eine sehr schöne Labestation, an der wir uns erstmal mit unseren mitgebrachten Brotzeiten ausgiebig gestärkt haben. Das war zum einen wichtig, da danach von einem Hochstand auf einen Büffel in 51 Metern Entfernung auf der anderen Seite des Hanges geschossen wird, aber vor allem, weil einige Schützinnen offensichtlich an einem Hungerast litten und dies auch verbal zum Ausdruck brachten– was ein Spaß!
Unterwegs und an diversen Stationen waren immer wieder ähnliche Fragen der Young Arrows zu hören die teilweise unter viel Gelächter und dem ein oder anderen Spruch beantwortet wurden, so zum Beispiel:
Ok, welche Entfernung war das jetzt nochmal? Wie war nochmal meine Visiereinstellung für diese Entfernung? Wie stehe ich auf unebenem Untergrund am besten? Können wir da auch gleichzeitig zu mehreren schießen, ohne dass Pfeile irgendwo im Baum einschlagen? Hab ich getroffen? Wo ist denn der Pfeil jetzt hin? Hä, echt vorbei? Wo geht es denn weiter? Warum muss ich meinen Bogen mit zum Ziel nehmen? Sieht einer das Ziel?
Oder aber auch bei einigen Zielen die Trainerfrage: „Was meint ihr, wie weit steht das Ziel weg?“
Und die diversen Antworten: „Das sind 45 Meter, mindestens!“ „Ne, das sind 26 Meter!“ „Quatsch das ist kürzer.“ „Nein das ist länger aber ich weiß nicht wie viel.“
Und die Auflösung durch uns: „OK, Auflösung: Wenn ihr Euer Visier auf 33 Meter stellt, dann passt das!"
Nach sechs gemütlichen, lustigen, abwechslungsreichen und spannenden Stunden waren alle neun Schützen:innen wieder gemeinsam zurück am Parkplatz, wir hatten insgesamt nur vier Pfeile Verlust und man konnte in allen Gesichtern ein zufriedenes Lächeln erkennen.
Danke an Sabine für die Unterstützung und Danke an die Young Arrows für einen entspannten Tag mit Euch Allen.
(VK/DS – 16.07.2022)
Wenn der Bogenplatz sprechen könnte...
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...dann hätte er seit dem 02.07.2022 eine Story mehr zu erzählen:
Wer am Samstag um 12 Uhr zum Schießen bei mir vorbeikommen wollte, wurde von mehreren Bänken in weiß, einem Tisch mit Kerze und zwei mit Blumen geschmückten Scheiben begrüßt. Für jeden gut erkennbar: hier findet gleich eine Hochzeit statt!
Nach der langen coronabedingten Platzpause ein so schöner Anlass! Hier gaben sich Jasmin und ihr Ben das Jawort, Amors Pfeil hatte sie beide mitten ins Herz getroffen.
Die Feier fand im Familien- und Freundeskreis statt und natürlich durfte der obligatorische Wind auf mir nicht fehlen. Aber Ey, die Schützen:innen der Tassilos können Wind! Und bei der freien Rednerin war der Name Programm (Fräulein Wind).
Papa Rainer führte stolz seine Tochter durch die Reihen zum Altar und glaubt mir, so strahlend habe ich in selten mit einem Bogen in der Hand gesehen.
Die sehr persönlichen Reden der Gäste, garniert mit lustigen Anekdoten des Brautpaares, ließ die Trauung wie im Nu vergehen. Alex, Jasmins Mama und Kampfrichterin, hatte ein Prosastück auf ihre Tochter umgeschrieben und endete mit dem Satz „Und lass mich nicht bereuen, Dich nicht im ersten Badewasser ertränkt zu haben“ *lach*
Ich denke, die Beiden werden es ganz gut meistern, Sie können mich ja jederzeit besuchen und sich an das schöne Fest erinnern, das auf mir stattgefunden hat.
Als Platz habe ich mich mit und über das Brautpaar und seine Gäste sehr gefreut und hoffe, dass es nicht das letzte unvergessliche Erlebnis war.
Die Tassilo-Schützen und ich wünschen den Beiden stets eine „g'mahde Wiesn“, viel Rückenwind und Sonnenschein.
(VK aka der Bogenplatz – 02.07.2022)
Volles Haus bei der Tassilo Sommermeisterschaft
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Die Bogensportleitung hat es schon bei der Begrüßung der Teilnehmer ausgesprochen: bei dem Anblick geht einem das Herz auf! So ein großes Starterfeld hat es wohl bei einer Vereins-/Sommermeisterschaft der Tassilos noch nie gegeben! Besonders erfreulich in diesem Jahr ist, dass auch viele unsere neuen Mitglieder den Weg zum Turnier gefunden haben! Natürlich wurde unser Peter im Vorfeld nicht müde, immer wieder die potenziellen KanditatenInnen anzusprechen und ihnen die Teilnahme am Turnier schmackhaft zu machen. Doch so erfolgreich wie in diesem Jahr war er dabei wohl noch nie!
Auch das Wetter war beinahe perfekt für ein Bogenturnier: leicht bedeckt, warm, trocken und wenig Wind. Am Anfang wurden die Rookies noch durch die anwesenden Helfer bei der Ringaufnahme unterstützt, doch das klappte dann nach und nach schon so gut, dass auch die Einsteiger bereits wie alte Hasen ihre Treffer aufnahmen und auch schon um den einen oder anderen Ring mehr geschachert wurde.
Traditionell wird bei der Sommermeisterschaft der Tassilos im 1. Durchgang auch der Bogenkönig ausgeschossen! Auch hier hatten die Einsteiger die Nase vorne: Thomas Mangold konnte mit nur 16mm Abstand zur Scheibenmitte den diesjährigen Titel ergattern. Würstlkönig wurde Peter Kiesshauer mit 24mm und Andre Große darf sich mit 26mm nun bis zum nächsten Jahr Brezenkönig nennen!
So war es kein Wunder, dass die ersten beiden Durchgänge im Nu vorüber waren und sich alle Anwesenden endlich bei einer kleinen Stärkung auf den Endspurt des Turnieres vorbereiten durften. Ob bei der anschließenden letzten Runde das Suppenkoma zuschlug, oder die Teilnehmer schlichtweg mit Krafteinbußen zu kämpfen hatten, kann man nicht sicher sagen. Immerhin sind 90 Turnierpfeile (+ Trainingspfeile) für die Einsteiger mit zarten 6 Wochen Erfahrung nicht zu verachten. Trotzdem: Hut ab vor den gezeigten Leistungen und vor dem Durchhaltevermögen.
Die Zeit für die Ergebnisauswertung wurde genutzt, um den Platz wieder in den Urzustand zu versetzen und schon kurz darauf konnte die Siegerehrung zelebriert werden - auch dies war für viele Anwesende eine neue Erfahrung: Urkunden und Medaillen für die Platzierten, Gummibärchen für ALLE Teilnehmer.
Summa Summarum ein tolles Turnier mit einer ganz wunderbaren Stimmung über das gesamte Starterfeld hinweg. Endlich konnten wir wieder eine Sommermeisterschaft abhalten, endlich konnten wir wieder beisammen sein und Pfeile fliegen lassen! Vielen herzlichen Dank an alle HelferInnen und an die Organisation. So machen Vereinsturniere richtig Spaß!
(SO - 09.07.2022 - Ergebnisse)
Aschheimer Sportlerehrung 2022
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Man muss wirklich einmal ein riesiges Lob für die Gemeinde Aschheim aussprechen. Jedes Jahr leistet sie sich mit der Sportlerehrung ein ganz tolles Event, das es in dieser Form wohl in kaum einer anderen Gemeinde gibt. Wie immer perfekt organisiert, begleitet von den Bürgermeistern und von niemand anderem moderiert als vom BR Moderator Tom Meiler. Geehrt wurden wieder allerlei sportliche Leistungen von Einwohnern Aschheims und von Aschheimer Vereinen. Und das von Bezirksmeistern bis hin zu Weltmeistertiteln.
Auch die Tassilo Bogenschützen waren wieder vertreten, wenn auch diesmal "nur" – bedingt durch das magere Corona Jahr 2021 - durch Lena Werner, die für ihren hervorragenden dritten Platz bei den Bayerischen Meisterschaften geehrt wurde. Das hielt aber unsere Bogenjugend nicht davon ab, geschlossen als Mannschaft, in voller Montur und aufgebautem Bogen mit ins Stadion einzulaufen. Peter, einer der Jugend-Coaches, durfte dabei die Tassilo Fahne (wetterbedingt auch Blitzableiter genannt) tragen.
Nachdem in gewohnt kurzweiliger Manier alle zu ehrenden Sportler ihre Medaille und ein Lebkuchenherz empfangen hatten, wurde das Event fast schon traditionell durch Musik und den Funky Girls und -Ladies abgeschlossen.
Wie immer ein gelungenes Event und eine tolle Würdigung des Sports durch die Gemeinde Aschheim.
(PK - 24.06.2022)
Oktoberfest 2022 bereits im Juni?
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So wird es der eine oder andere Teilnehmer der Bogen-EM in München möglicherweise gesehen haben. Denn Grund zum Feiern gab es! Bei traumhaften Wetter und weiß-blauem Himmel unter den Augen der altehrwürdigen Bavaria fand das Mega-Event statt. Tolle Stimmung, viele Nationalitäten - alles im Zeichen des Bogensports. Nicht zu vergessen: eine für unsere Sportart ungewöhnlich hohe Medien-Präsenz.
Die Tassilo Young Arrows unterstützten den Bezirks-Bogenkader bei der Organisation und Betreuung eines kleinen Standes, bei dem willige Anwesende einmal in das Bogenschießen hineinschnuppern konnten. Die Mitglieder des Kaders erklärten den sehr zahlreichen Interessierten, wie man mit dem Sportgerät umzugehen hat. Die durch die vorhandene Sprachenvielfalt möglichen Verständigungsbarrieren wurden dabei ausgesprochen souverän gemeistert.
Doch nicht nur interessierte Einsteiger frequentierten den Stand, sondern auch (zumindest am 1. Tag des Final-Wochenendes) viele, viele Compoundschützen oder auch betreuende Mitglieder der Länderteams wie Physios oder Mentaltrainer. Der größte Andrang fand aber erwartungsgemäß am 2. Tag statt, da hier auch deutlich mehr Besucher erwartet wurden. Schließlich kämpften die deutschen Recurve-Cracks um sage und schreibe 5 - in Worten "fünf" - Medaillen! Während dieser Zeitfenster wurde der Schnupperschieß-Stand natürlich geschlossen und die Volunteers konnten die Matches live mitverfolgen, mitfiebern und natürlich ordentlich anfeuern.
Den Anfang machte das Damen-Team um Kathi Bauer, Charline Schwarz und Michelle Kroppen im Kampf ums Gold gegen die Mannschaft aus der Türkei. Das Ganze vor einer fast voll besetzten Zuschauer-Tribüne. Spannender hätte ein Match kaum sein können! Zunächst gingen die deutschen Mädels souverän in Führung und bauten diese auch im 2. Satz deutlich aus. Danach zeigten die Türkinnen, dass auch sie des Bogenschießens fähig sind und verbuchten den 3. Satz für sich! Gleiches Bild bei Satz 4! Damit unentschieden, 4:4 Matchpunkte - ein Stechen bringt die Entscheidung. Ein Pfeil von jeder Schützin. Sollte es dann immer noch einen Gleichstand geben, zählt der beste geschossene Pfeil! Das Publikum wird noch mal vom Arena-Moderator angeheizt und liefert willig die nötige akustische Untermalung. Kathi startet mit einer 8. Die trägt nicht dazu bei, etwas Spannung rauszunehmen! Aber die Türkinnen schaffen nur eine 7. Charline schießt eine 9 - das baut die dünne Führung aus. Der Gegner: wieder nur eine 8! 17:15 für das deutsche Team. Nun die beiden Schlussschützinnen: Michelle haut eine starke 9 raus! Damit ist es entschieden - daran kann die folgende 8 der Türkinnen nichts mehr ändern.
Riesiger Jubel und Beifall auf der Tribüne, insbesondere auf der linken Seite, die gefühlt komplett von Traublinger Fans (Kathis Heimatverein) anektiert wurde. Was für ein Match - spannend bis zum Ende! So muss #EMDAHOAM aussehen! Damit ist die erste Medaille im Sack - GOLD!
Die nächste Paarung ist das Gold-Finale im Mixed gegen ein starkes niederländisches Duo. An den Start gehen Michelle Kroppen und Florian Unruh. Das orange Team geht gleichmal mit 4 Ringen in Führung und verbucht den 1. Satz deutlich für sich. In Satz 2 sieht es etwas knapper aus, trotzdem kann Holland die Führung ausbauen - 4:0. Danach verkürzt Deutschland auf 2:4 - kommt wieder ein Nervenkrieg für die Zuschauer wie beim Damen-Team? Im Satz 4 fällt kurzzeitig die Schiessuhr aus! Warten! Nochmal die Schützen anfeuern. Endlich geht es weiter! Deutschland hat schon 38 Ringe (von 40). Holland muss jetzt zwei 10er schießen, denn ein Untentschieden in diesem Satz würde für die Goldmedaille reichen! Gaby Schloesser schafft die 10 - bekommt es auch Rick van der Ven hin? Die Schiessuhr zählt unerbittlich herunter! ...3...2... Rick löst - und jagt den Pfeil in die Zehn! Buchstäblich in der letzten Sekunde! Tolle Leistung, schade für das deutsch Duo - aber immerhin die respektable Silbermedaille!
Finale Nr.3 aus deutscher Sicht: Bronze-Entscheidung mit Kathi Bauer gegen die Österreicherin Elisabeth Straka. Wieder brodelt es auf der linken Tribünenseite. Kathi geht - vielleicht auch beflügelt durch Ihre Fans - sofort in Führung, baut diese im nächsten Satz aus und kann sie bis zum Ende halten. Die Freude und Erleichterung steht ihr ins Gesicht geschrieben! Auch der Bundestrainer atmet durch und genießt den Beifall.
Aber wir sind noch nicht am Ende! Michelle Kroppen muss noch in den Zweikampf um das heißbegehrte Gold. Ihre Gegnerin ist die Türkin Gulnaz Coskun. Schon nach den ersten Pfeilen verspricht das Match wieder spannend zu werden. Untentschieden im ersten Satz. Das Gleiche in Satz 2. Denkt denn Niemand an unsere Nerven? Erst in Satz 3 kann die Türkin in Führung gehen und diese im folgenden Satz ausbauen und damit die Goldmedaille für sich beanspruchen. Man sieht Michelle die Enttäuschung an. Trotzdem - Top Leistung und Silbermedaille.
Last, but not Least: Goldfinale der Herren, Florian Unruh vs Miguel Alvarino Garcia aus Spanien, der erst mal mit drei Neunern im 1. Satz in Führung geht. Unruh gleicht im folgenden Satz aus, 2:2. Danach wieder der Spanier in Führung. Es wird wieder spannender! Aber Garcia schafft eine perfekten 30er-Satz und holt sich souverän die Goldmedaille! Bitter für Florian, der Bundestrainer motiviert ihn aber, trotzdem für das Publikum zu posieren.
Nach der Siegerehrung löst sich die Menge langsam auf und auch wir machen den Schnupper-Stand langsam dicht. Bezirkstrainer Andi Blaschke konnte aber zu guter Letzt noch Prominenz aus einer ganz anderen Sportart motivieren, ein paar Probepfeile fliegen zu lassen. Er hatte nämlich Mats Hummels und seinen Bruder Jonas im Publikum entdeckt und sofort verhaftet. Wir überließen die Ausrüstung und Einweisung netterweise unseren Mädels. Ich sage es nicht gerne, aber die beiden Fussball-Cracks haben gleich ein paar ordentliche Treffer gelandet - falls also irgendwann einmal über einen alternativen Sport NACH der Fußball-Karriere nachgedacht wird...
Alles in Allem zwei traumhafte, bei Temperaturen um die 30°C aber auch anstrengende Tage. Es wäre schade gewesen, diese Gelegenheit zur Mitwirkung nicht wahrgenommen zu haben.
Für Alle, die die Matches NICHT live miterleben konnten/durften, sind in der BR-Mediathek alle Finals der deutsche Schützen zu finden. Schaut es Euch an - es ist sehenswert!
(SO. 12.06.2022 - https://www.br.de/mediathek/suche?s=Bogenschie%C3%9Fen-EM)
Restart Bezirksmeisterschaft - Herausforderungen gemeistert
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Mit gemischten Gefühlen gingen Viele (Teilnehmer und Ausrichter) das Thema "Bezirksmeisterschaft" in diesem Jahr an. Nach der langen, coronabedingten Pause war dies sowohl an der Teilnehmerzahl, als auch teilweise an den geschossenen Ergebnissen zu erkennen. Trotzdem war es am Ende für die Meisten ein Tag, der unter "postiv" abgehakt werden konnte! Doch alles der Reihe nach.
Die Vorbereitungen startete bei den Tassilos bereits am Freitag: alles benötigte Equipment aus Halle und Lager auf den Platz bringen, damit am Großkampftag Samstag alles flutscht. Außerdem natürlich einkaufen. Und da war schon die erste Herausforderung: stimmen die notierten Mengen aus den Vorjahren noch? Wie wird das Wetter? Brauchen wir mehr kalte oder warme Verpflegung? Am Ende verließen wir mit einem prall gefüllten Einkaufswagen die Metro, in der Hoffnung, dass wir das richtige Augenmaß hatten.
Großkampftag der Vorbereitung, Samstag: Pünktlich zur vereinbarten Zeit stehen steht die Legion der Helfer bereit. Die Liste der Tätigkeiten ist lange: Scheiben umstellen, Linien markieren, Zelt aufbauen, Biergarnituren holen, Rasen mähen, Beschilderung anbringen, Schießkladden vorbereiten, usw.. Hier kommt die erste Hiobsbotschaft: wir kommen nicht in unser Lager! Dort sind noch Scheiben und unsere Biergarnituren. Die Gemeinde hat die Schlösser erneuert und der Bogensportleiter (also leider ich selbst) hat es versäumt, den neuen Schlüssel abzuholen. Verdammt! Also versuchen wir, das Beste aus der Situation zu machen. Wir stellen erst mal die Scheiben so auf, dass die etwas mehr durchgeschossene Exemplare nicht so ins Gewicht fallen. Dies gelingt uns - bis auf eine Ausnahme, die wir dann noch während des Turniers bereinigen konnten - ganz gut.
Parallel dazu versuchen wir, Ersatz für unsere Biergarnituren zu organisieren. Dank bester Vernetzung gelingt uns auch das, so dass wir diese am Abend beim ortsansässigem Getränkehändler holen können. Alles weitere (Platzabnahme und anschließendes gemeinsames Grillen) meistern wir dann wieder sehr erfolgreich.
D-Day, Sonntag, Wettkampftag: Pünktlich zur vereinbarten Uhrzeit (08:00 Uhr!) sind wieder alle Helfer da. Das Küchenteam fängt sofort an, die Verpflegung vorzubereiten. Erste Zweifel kommen auf: viel zu viele Semmeln und viel zu wenige Würstl sind da. Gut - werden wir sehen, lässt sich jetzt eh nicht mehr ändern... Relativ sicher sind aber alle, dass genügend Kuchen zur Verfügung steht. Wirklich bemerkenswert ist allerdings, dass sich trotz der coronabedingten Abstinenz er letzten 2 Jahre alle sehr routiniert an die Arbeit machen, als wäre das letzte Turnier erst vor wenigen Tagen gewesen. Top-Team!
Mittlerweile sind auch die Teilnehmer alle da. Viele fragen, wie das Wetter wird. Hält es? Bleibt es trocken? Regnet es? Pünktlich wie angekündigt begrüßt Ralph Kunath das Starterfeld und die Anwesenden. Probepfeile - bei Scheibe 21 flutschten die Pfeile fast vollständig durch! Warum müssen auch immer alle Ihre Pfeile in die Mitte der Scheibe schießen? In der Pause zwischen Einschieß- und Wertungspfeilen wechseln wir die Scheibe aus. Erledigt, keine weiteren Beschwerden!
Durchgang 1 verläuft reibungslos und vor allem: TROCKEN! In Durchgang 2 fängt es nun doch zu regnen an. Schade! Nachdem dann auch noch erstes Donnergrollen zu hören ist, muss das Turnier unterbrochen werden! Auch der Regen wird immer stärker! Nach ca. 15 min entscheidet die Kampfrichterin, dass das Turnier fortgesetzt werden kann. Der Regen hält allerdings an. Diejenigen, die sich mit dem Schießen im Regen nicht so sehr anfreunden können, brauchen jetzt die größere Portion Motivation, um die Leistung halten zu können. Vielen hilft dabei aber, dass nur noch 2 Passen zu schießen sind! Schließlich ist aber auch das geschafft, die Schießzettel werden eingesammelt und während die SchützenInnen Ihr Equipment so gut es geht trocken legen, beginnt in der Bogenhütte die Auswertung.
Nächste Herausforderung: eine Änderung im Reglement hinsichtlich der Mannschaftswertung erschwert die sonst sehr routinierte ausgeführte Tätigkeit erheblich, Ralph und Walter geben Ihr Bestes, trotzdem entsteht eine gehörige Wartezeit, die die noch anwesenden SchützenInnen geduldigt aussitzen. Schließlich ist es dann doch geschafft und die Siegerehrung kann losgehen. Heute sind es auch mal die etwas unbekannteren Gesichter, die aufs (nicht vorhandene, weil auch im Lager) Treppchen dürfen. Auf jeden Fall mal eine kleine Abwechslung.
Für die Teilnehmer der Tassilos ist das Resumee des Wettkampftages durchwachsen, aber im Großen und Ganzen doch erfolgreich: 3 mal Gold, 4 mal Silber und 1 mal Bronze können unsere SchützenInnen in den Einzelwertungen einheimsen! Wie so oft gilt auch hier: wo Licht ist, ist auch Schatten und so konnten bei unseren NachwuchsschützenInnen dieses Mal die Außenseiter teilweise etwas mehr brillieren als die Favoriten.
Auch wenn nicht Alle mit dem erreichten Ergebnis zufrieden waren: volles Gratulat an ALLE Platzierten! Nehmt die heutigen Erfahrungen mit ins nächste Turnier (das kommt bestimmt).
Alles in Allem ein sehr schönes Turnier mit der einen oder anderen Herausforderung. Vielen, vielen Dank an alle fleißigen HelferInnen und KuchenbäckerInnen - so macht Organisation Spaß und Lust auf mehr.
(SO - 29.05.2022 - Ergebnisse einzel)
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